Straßenfest am Skulpturen-Boulevard begeistert
Die Bürgermeister von Birkenwerder, Stephan Zimniok, und Hohen Neuendorf, Steffen Apelt, dankten allen Mitwirkenden und Gästen für das gelungene Fest
(01.09.2018) Hohen Neuendorf und Birkenwerder haben mehr zu bieten: Nicht nur die erste interkommunale Open-Air-Galerie in Brandenburg, sondern auch ein Straßenfest, das Menschen unter dem Motto "Kunst und Begegnung" in herzlicher Atmosphäre und begleitet von einem herausragenden Musik- und Unterhaltungsprogramm zusammenbrachte. "Kunst gehört der Elite - bis du sie allen schenkst" - dieses Wort von Bansky überspannte am Sonnabend das Festgelände und machte die Idee des Skulpturen Boulevard sichtbar. Das Fest macht sie spürbar. "Das ist der Gegenentwurf zu Chemnitz", resümierte ein begeisterter Gast den Geist des Festes, denn hier waren alle Generationen und alle Interessengruppen gemeinsam friedlich und freundlich miteinander im Dialog an Ständen oder vor den Bühnen.
Das Programm begann am Nachmittag mit einem musikalischen Staffellauf, angeführt vom Fanfarenzug Hohen Neuendorf und „Birken Brass“ aus Birkenwerder. Beide Musikzüge trafen sich bei schönstem Wetter in der Mitte des Skulpturen Boulevards, um das Fest feierlich zu eröffnen. Die Bürgermeister Steffen Apelt (Hohen Neuendorf) und Stephan Zimniok (Birkenwerder) begrüßten an der Ortsgrenze die Besucher symbolisch unter dem Mondkuss, der für eine richtungweisende interkommunale Zusammenarbeit steht: Was sich an den Rändern in der Mitte verzahnt, wird zu einer runden Sache. Als Vertreter des Hauptsponsors EMB zeigte sich auch Pressesprecher Christian-Jochen Werner begeistert von dem lokalen Engagment, das auch die Philosophie der EMB unterstreiche: Vor Ort, gemeinsam für und mit den Menschen in und für die Region wirken.
Skulpturen Boulevard um eine Attraktion reicher
Die Enthüllung der Skulptur des Kinder- und Jugendfreizeithaus CORN mit dem Namen „Ferro Lignum“ war einer der Höhepunkte an diesem Nachmittag. In Anwesenheit des Kunstschmiedes Holger Baumert und den am Projekt beteiligen Jugendlichen wurde der mehr als drei Meter hohe Metallbaum enthüllt. „Angefangen hat alles mit der Idee, eine Skulptur aus Stahl herzustellen“, so Jugendclubleiter Jürgen Baer, diese wurde dann immer konkreter und nahm durch die Unterstützung von Baumert immer mehr Form an. Das Material zur Herstellung der Skulptur besorgten die Kinder und Jugendlichen vom Schrotthof. Der Baum ist ein Sinnbild für „Möglichkeiten“, erklärt Jürgen Baer. „So kann dieser immer wieder erweitert und Objekte hinzugefügt werden“.
Marktstände als Schaufenster für das kulturelle Schaffen in der Region
Zum Flanieren luden die über 30 bunt gemischten Stände entlang des Skulpturen Boulevards ein. Vereine, Künstler und Kunsthandwerker lockten zu Gesprächen sowie zum Stöbern nach den schönen Dingen des Lebens. Sie alle bildeten das Schaufenster für das kulturelle Schaffen in unserer Region. Das Jugendzentrum Wasserwerk öffnete in als hervorragender Gastgeber in bewährter Weise das Haus für alle Interessierten für Aktivitäten und Logistik.
Erstklassiges Lineup auf zwei Bühnen
Auf zwei Bühnen präsentierten die Veranstaler ein Lineup, das sich sehen lassen konnte: Beginnend mit den Berliner Cellharmonikern mit dem Hohen Neuendorfer "Lokalmatador" Alexander Kahl in seinem Ensemble, einem hochklassigen Cello-Quartett, das vielseitigen Arrangements durch den Bilderbogen der Zeit und der Genres führte. Die Lieder des virtuosen, kanadischen Gitarristen und Sängers Dave Godman bannte mit seinen anspruchsvollen Arrangements, die eine zutiefst persönliche Note haben, Kinder, Eltern und Großeltern. Four on the Roof, eine Formation des Berliner Grips-Theaters, bot Percussion neben und an der Kunst. Oder aber man bestaunte die Hip Hop Künste von Romeo Schirmer, dem dreifachen Weltmeister in Hip-Hop-Tanz, der seinen Jugendlichen Tänzern aus vielfach schwierigen Verhältnissen viel mehr als Tanz gibt: einen Platz in der Gemeinschaft und eine aktive Stimme in der Gesellschaft. Derweil schwebten auf Stelzen, zwischen den Besuchern, Akteure des Aktionstheaters Kamaduka und verzauberten das Publikum. Die Formation Fanfara Kalashnikov sorgte mit nach Einbruch der Dunkelheit mit mitreißender Balkanmusik dafür, dass kein Fuß mehr stillstand.
Der besondere Dank der Veranstalter gilt dem Schöpfer und künstlerischen Leiter des Skulpturen-Boulevards sowie Partner in der Organisation des Festes Roland Matticzk, der mit seinem Engagement für die Region und das Projekt viele Menschen miteinander in den Dialog bringt.
Fotos: Ariane Fäscher | Florian Granzow | Tobias Kohlhase