Hohen Neuendorferinnen unterwegs in der Welt

(10.04.2017)  Nach ihrem Abitur am Oranienburger Runge-Gymnasium wollte die 18-jährige Jana Makowski aus Hohen Neuendorf einen Freiwilligendienst in Ostafrika absolvieren. Leider klappte dies nicht. Stattdessen konnte sie im Rahmen des Aufbaus
einer Schulpartnerschaft zwischen dem Vicco-von-Bülow-Gymnasium in Falkensee und der Hamamni Secondary School in Sansibar für ein dreimonatiges Praktikum auf die zu Tansania gehörende Insel vor der ostafrikanischen Küste reisen. Seit Anfang dieses Monats ist sie zurück in Deutschland. Die 16-jährige Margret Weiland wiederum befindet sich noch bis Juni in einem Auslandsjahr in Ecuador.

Für die Nordbahnnachrichten berichten beide von ihren Eindrücken vor Ort - und machten einen Schnappschuss mit dem Hohen Neuendorfer "Weltbeutel".

Jana Makowski

Hi, ich bin Jana Makowski! An der Hamamni Secondary School in Sansibar gebe ich auf Wunsch der Schüler*innen Deutschunterricht. Eine anstrengende Tätigkeit, die mir aber auch sehr viel Spaß macht. Die Schule hat über 1.000 Schüler*innen von der 8. bis 13. Klasse. Deswegen findet der Unterricht in zwei Schichten statt: die eine Hälfte kommt vormittags, die andere nachmittags. Nach einem Monat wird gewechselt. Mädchen und Jungen gehen in die gleiche Klasse. Es besteht Schulpflicht.

Meine zweite Aufgabe  im Rahmen des Aufbaus der Schulpartnerschaft ist die Unterstützung der Kommunikation, also vor allem darauf zu achten, dass regelmäßiger E-Mail-Kontakt zwischen den Schulen herrscht. So konnte ich unter anderem, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten und nach vielen Anläufen, ein gemeinsames Skype-Meeting von Schüler*innen beider Schulen initiieren.

Untergebracht bin ich in den Familien der beiden Schülerinnen, die im letzten Jahr an den Anbahnungsprojekten teilgenommen haben. Das ist nicht nur eine interessante Erfahrung, weil ich so wirklich den Alltag hier erleben kann, ich habe so auch immer Menschen in der Nähe, die mir helfen und mich unterstützen können. Ein wichtiger Faktor ist natürlich auch, dass die Unterbringung in Gastfamilien günstig ist - so eine Reise nach Sansibar ist ja nicht ganz billig. Zum Glück erhielt ich Unterstützung von der Stiftung Nord-Süd-Brücken, die meine Reise mit dem Programm "Jugend für Entwicklungszusammenarbeit" unterstützt.

P.S. Wer noch mehr über mein Praktikum erfahren möchte, findet weitere Berichte unter http://www.TheMakowskis.de/Neu/Sansibar.html.

Margret Weiland

Hallo, ich bin Margret. Ich lebe derzeit bei einer Gastfamilie in Guayaquil am Pazifischen Ozean. Mit etwa 2,5 Millionen Einwohnern ist Guayaquil die größte Stadt Ecuadors mit dem wichtigsten Hafen des Landes. Fast alle in der Großfamilie sprechen nur Spanisch. Eine echte Herausforderung, da ich wiederum nur Englisch und Französisch gelernt habe.

Ähnlich wie in Frankreich begrüßen sich die Leute hier freundschaftlich mit Wangenküsschen. Die Einstellung zur Zeit ist sehr locker. Ein "Das machen wir gleich!" kann auch "morgen", "nächste Woche" oder "nie" bedeuten.

Der Verkehr in der Stadt ist chaotisch, die Straße zu überqueren ein kleines Abenteuer. Das Essen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Es gibt Reis, Reis und nochmals Reis, auch in Kombination mit Nudeln oder Kartoffeln. Das Ganze mit Fleisch, meist Hühnchen. Ansonsten werden erstaunlich wenig Gemüse oder Früchte gegessen. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Tatsache, dass in vielen Familien nur mit Löffel gegessen wird.

Sicherheit ist ein großes Thema in Ecuador. Guayaquil ist die gefährlichste Stadt des Landes. Wenn ein Treffen mit Freunden ausgemacht werden soll, ist das Hauptproblem nicht, ob man eine gemeinsame Zeit findet, sondern wie man am Ende sicher wieder nach Hause kommt. Besonders nachts, wo man selbst die offiziellen Taxis, die tagsüber als sichere Transportmittel gelten, nicht benutzen sollte.

Trotzdem gefällt mir Ecuador sehr gut! Die Leute sind super nett, die Landschaften wunderschön und man kann die Hälfte des Jahres, bis auf die Regenmonate, Sonnenschein genießen.