S-Bahn-Gemeinden stellen sich hinter Verein

Die Bürgermeister und Schirmherren Stephan Zimniok, Steffen Apelt, Dr. Hans Günther Oberlack (v.l.) zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden von Nordbahngemeinden mit Courage, Torsten Lindner (r.) vor dem zukünftigen Demokratiemobil. Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus vom Mühlenbecker Land ließ seine Unterstützung durch den Glienicker Amtskollegen übermitteln.

 

(23.12.2016)  Bereits einzeln hatten sich die Bürgermeister der S-Bahn-Gemeinden in den Tagen nach dem Brandanschlag auf das Demokratiemobil von Nordbahngemeinden mit Courage am 9. Dezember mit Entsetzen und Abscheu zur Tat geäußert. Kurz vor Weihnachten trafen sie sich mit dessen Vereinsvorsitzenden Torsten Lindner im Rathaus Birkenwerder, um ein gemeinsames Zeichen der Solidarität zu setzen und ihre Zusagen zusätzlicher finanzieller Mittel zu bekräftigen. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 fungieren die Bürgermeister von Birkenwerder, Glienicke/Nordbahn, Hohen Neuendorf und dem Mühlenbecker Land als Schirmherren des Vereins, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Bildungs- und Kulturarbeit demokratische Werte als Grundlage des Miteinanders zu vermitteln.

Torsten Lindner freute sich sehr über die gemeinsame Solidaritätsbekundung der Bürgermeister, die alle unterschiedlichen politischen Parteien angehören: "Überparteilichkeit ist ein wichtiger Grundsatz für die Wirksamkeit unserer Arbeit. Seit unserer Gründung wurden wir zuverlässig von den Gemeinden unterstützt. Wie der Brandanschlag beweist, ist unsere Arbeit nicht weniger wichtig geworden. Wir werden friedlich und mit entsprechenden Angeboten auf den Anschlag reagieren."

Brandanschlag zerstörte Bus und Arbeitsmaterial

Das Demokratiemobil des Vereins, ein alterer Barkas in grünem Farbton mit bunten Logos und "Refugees welcome"-Schild auf dem Dach, war der mobile Arbeitsplatz der Vereinsmitglieder. Hier lagerten zahlreiche Flyer und Infomaterial. Durch den Anschlag brannte das Fahrzeug nahezu komplett aus. "Wir möchten so schnell wie möglich wieder arbeitsfähig sein", machte Torsten Lindner deutlich. Das Angebot aus der Gemeinde Glienicke, einen ausgemusterten Einsatzwagen ihrer Freiwilligen Feuerwehr als Ersatzbus zu nutzen, nahm der Verein dankbar an. "Das Feuerwehrauto hat zwar nicht den nostalgischen Charme des Barkas, dafür aber andere Vorteile wie einen Schrank, in dem wir unser Arbeitsmaterial lagern können", beurteilt Lindner die "sehr gute Alternative".

Ein paar Umbauten im Fahrzeuginneren sind noch erforderlich, und auch die äußere Gestaltung soll an die Farben des Vorgängerfahrzeuges angepasst werden. Dennoch hofft Lindner, dass das Fahrzeug rechtzeitig zur nächsten Veranstaltung am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, einsatzbereit ist.

Neben Sachspende auch finanzielle Mittel bereitgestellt

Zusätzlich zu der Sachspende bekräftigten die Bürgermeister die Zusagen ihrer Kommunen zu einem weiteren finanziellen Zuschuss. So beschlossen Birkenwerder und Hohen Neuendorf, dem gemeinnützigen Verein jeweils 5.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Glienicke/Nordbahn gibt noch einmal 800 Euro hinzu. Und auch das Mühlenbecker Land prüft die Zuwendung von Mitteln aus den Haushaltsresten 2016. Torsten Lindner dankte den Schirmherren, aber auch den Bürgern und anderen Initiativen, die dem Verein finanzielle und politische Unterstützung angeboten hatten. Steffen Apelt wiederum dankte seinen Amtskollegen für die "schnelle und unkomplizierte" Zusammenkunft, die kurzfristig auf Initiative Hohen Neuendorfs zustande gekommen war.