Mit Herz und Verstand die Stadt regieren

„Das wichtigste Rüstzeug sind Herz und Menschenverstand“ – Bürgermeister Steffen Apelt im Mediengespräch über Ziele und Ideen seiner Amtszeit

 

(24.03.2016)  "Weil ich die Kommunalpolitik seit 20 Jahren mit Leidenschaft mitgestalte, weil ich Herausforderungen liebe und weil ich sicher bin, dass in dieser Stadt noch so viel Potenzial schlummert, das mit neuen Ideen und neuen Impulsen durch eine andere Handschrift im Rathausteam weiterentwickelt werden kann", antwortet Hohen Neuendorfs neuer Bürgermeister Steffen Apelt auf die Frage, warum er Bürgermeister werden wollte. Gut drei Wochen ist er jetzt im Amt und fühlt sich in der Stadtverwaltung offen, freundlich und sehr gut aufgenommen. Die Komplexität der Aufgaben eines Bürgermeisters habe ihn allerdings überrascht: "24 Tage - 24.000 Eindrücke. Von außen sieht es einfacher aus, aber es ist wirklich spannend", sagt der 53-Jährige, der in Weißwasser geboren wurde und seit über 30 Jahren in Hohen Neuendorf lebt, „und mir ist sehr deutlich geworden, dass man eine gute Mannschaft, ein straffes Zeitmanagement und die Bereitschaft zum Delegieren braucht, um das zu schaffen.“ Das allerdings erschreckt den erfahrenen Unternehmer aus dem Energiehandel und der Bauwirtschaft überhaupt nicht, der sich selbst als entscheidungsfreudig und verantwortungsbereit auf der Grundlage eines Teamergebnisses beschreibt. "Wissen Sie, bei allem Respekt vor dieser Aufgabe und der fundierten Ausbildung und Erfahrung aller Mitarbeiter: Das wichtigste Rüstzeug für einen erfolgreichen Bürgermeister sind doch Herz und Menschenverstand, beides bringe ich mit, denke ich", so Bürgermeister Steffen Apelt selbstbewusst.

 

Zentrales Thema Integration

 

Als zentrales Thema seiner Amtszeit wertet Steffen Apelt das Thema Integration, ohne es eng auf die Willkommenskultur für Flüchtlinge begrenzt zu sehen. Jeder Neu-Hohen Neuendorfer soll sich gut in der Gemeinschaft aufgenommen fühlen und sich schnell zuhause fühlen. Gemeint ist somit die Integration aller gesellschaftlichen Gruppen – besonders gerne auch in eine lebendige Vereinslandschaft. Eine weiter ausgebaute bürgernahe Verwaltung soll darin wesentlichen Anteil habe, so der neue Bürgermeister.

 

Steffen Apelt möchte gesellschaftliche und touristische Leuchttürme schaffen, die von einer lebendigen Kunst- und Kulturszene mitgestaltet werden. Rund um die vorhandenen Pfunde, die zum Wuchern bereits vorhanden sind, soll sich dies entwickeln, beispielsweise der Wasserturm, das Dorf Stolpe, das Herthamoor, der ehemalige Grenzturm und vieles mehr. Ein Havelfreibad gehört zu den Ideen, die Bestehendes weiter aufwerten und ein Wohlfühl-Plus in der Stadt bieten könnten. Diese Orte und Anlässe sollen Gästen als Anziehungs- und Berufspendlern als Treffpunkt dienen, um sich viel mehr mit der Stadt zu identifizieren. Dass dies nicht ohne Finanzrahmen zu bewerkstelligen ist, versteht sich: "Solide, konsolidierte Finanzen für die Stadt sind ein Kernanliegen meiner Amtsführung. Dennoch muss bei allen kritischen Fragen nach Kosteneinsparung, Investitionsverlagerung oder gar -streichung und Mehreinnahmen die spürbare Lebensqualität in der Stadt im Mittelpunkt stehen. Es darf in Zeiten von günstigen Staatskrediten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, für die wir keine Zinsen zahlen und uns schließlich noch 5 Prozent der Kreditsumme erlassen werden, auch kein Tabu mehr sein, im Einzelfall über Kreditaufnahmen zu sprechen, wenn  es wirtschaftlich ist. Ein gezieltes Fördermittelmanagement bei Investitionen ist ebenfalls ein wichtiger Baustein." Dennoch sind es die kleinen Dinge, ist der neue Bürgermeister überzeugt, die Wohlfühlen und Identität ausmachen: ein Wochenmarkt oder die Anerkennung des Ehrenamtes beispielsweise.

Solide Finanzen und die Förderung von Kunst, Kultur und Sport

Die vorhandenen Kleinode sichtbar zu machen, hat sich "der Neue" ebenfalls vorgenommen. "Diese wunderbare Kunst- und Kulturszene, die wir in der Stadt haben, ist viel zu wenig sichtbar. Das müssen wir unbedingt ändern!", ist er überzeugt. "Das Ehrenbuch der Stadt ist für mich ein wichtiges Instrument, die vielen tollen, engagierten und erfolgreichen Menschen in der Stadt viel mehr ins Blickfeld zu rücken", skizziert er einen Ansatz, den er bereits mit dem Eintrag des Kirchenmusikerpaares Ursula und Manfred Schlenker aufgenommen hat. Erfolgreiche Sportler sollen sich ebenfalls verewigen.

Ein wichtiges Anliegen ist Steffen Apelt der Sport, sowohl in der Förderung des Leistungssportes durch gute Trainingsbedingungen, als auch in der Stärkung des Breitensports durch Unterstützung der Vereine, bessere Ausnutzung der Hallenzeiten und den Ausbau des naturnahen Sportangebotes durch die Ausweisung attraktiver Strecken und Touren.

Anfassbar, ansprechbar und durchschaubar möchte Steffen Apelt für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt sein. Die Bürgerschaft soll künftig im Rathaus auf einen noch besseren Service vertrauen können und auch das, was klemmt direkt loswerden dürfen – durch ein Beschwerdemanagement, das er etablieren möchte. Die Weichen dafür sind gestellt, die Ausarbeitung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Wir wollen es ja richtig machen", sagt Apelt, der zwar schnell, aber dennoch kein Freund von Schnellschüssen ist.

Das Zentrum der Stadt ist Birkenwerder

Die Frage nach den sichtbaren Spuren, die seine Amtszeit eines Tages hinterlassen haben wird, beantwortet er schmunzelnd: Die bürgernahe Verwaltung ist im Zentrum der Stadt angesiedelt, in Birkenwerder. Dann wird er vom Bürofenster aus auf eine quirlige "Innenstadt" schauen, in der die Menschen lächelnd ihren Alltagsdingen nachgehen. Diese gemeinsame Stadt steht auf solider finanzieller Basis und hat ein lebendiges öffentliches Kulturleben. Perspektivisch gehört für Steffen Apelt zur städtischen Lebensqualität unbedingt die Vermeidung von Lärm und Innenstadtverkehr in dieser grünen, umweltbewussten Stadt. Dass das visionär ist, ist ihm bewusst: "Was ich denken kann, kann ich anpacken!", hängt er die Messlatte für sich und die Verwaltung hoch - wissend, dass es noch sehr viel Behutsamkeit, Überzeugungsarbeit und das Wachsen von Gemeinsamkeiten braucht. Vor allem sieht Apelt durch eine gemeinsame Verwaltung die Möglichkeit, die Ressourcen zu bündeln, Synergien zu schaffen und ein sichtbares Plus für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. "Jeder Ortsteil hat eine eigene Identität und Handschrift und das ist gut so", zeigt er sich überzeugt, dass es eines Tages eiinen gemeinsamen Weg geben kann.

 

Aufgewachsen in einer "normalen" Arbeiterfamilie in Oranienburg als mittleres von drei Kindern hat Steffen Apelt früh gelernt, zuhause mit anzupacken und selbständig zu denken und zu handeln. Bereits mit 17 Jahren verließ er das Elternhaus, ging etwas später für 18 Monate zur Armee. "Das Arbeiten habe ich spätestens gelernt, als ich in den Kohlenhandel meiner Schwiegereltern als Kohlenträger einstieg und das Handwerk von der Pike auf erlernte – eine harte Schule, die mir aber nicht geschadet hat." Der Vater einer erwachsenen Tochter hat sein Unternehmen an die Tochter abgegeben. "Was mir jetzt schon fehlt, sind die täglichen zwei Spazierrunden mit meinen Hunden, ansonsten macht mir die Aufgabe wirklich Spaß", resümiert Steffen Apelt in einem ersten Fazit.