Gedenken an die Novemberpogrome

Gedenken an die Novemberpogrome am 9. November 1938.

(9. November 2023)

Bürgermeister Steffen Apelt gedachte, gemeinsam mit Kommunalpolitikern, am 9. November der Novemberpogrome vor 85 Jahren. An diesem Tag manifestierte sich die diskriminierende Ideologie des Antisemitismus in Gewalt und Verfolgung. Während der NS-Zeit gipfelte dies schließlich im millionenfachen, organisierten Massenmord der jüdischen Bevölkerung.

Stellvertretend, um an das Leid der jüdischen Bevölkerung zu erinnern, und als Geste der Demut putzten die Anwesenden die Stolpersteine von Georg und Ernestine Jacks. Beide wurden am 7. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und kamen dort ums Leben beziehungsweise wurden ermordet. Mindestens sieben ihrer Kinder wurden ebenfalls Opfer des deutschen Vernichtungsantisemitismus.

Antisemitismus solidarisch entgegentreten

Apelt nutzt den Gedenktag auch, um den aktuellen Antisemitismus in der Gesellschaft zu thematisieren: „Ich bekomme leider das Gruseln beziehungsweise das blanke Entsetzen bei dem, was derzeit auf unseren Straßen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit skandiert wird. Die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten wird als Vorwand genutzt, um unverblümt Hass und Hetze gegen jüdisches Leben zu verbreiten. In Berlin fliegen Molotow-Cocktails auf eine Synagoge und Wohnhäuser werden mit Davidsternen beschmiert. Es fühlt sich leider an, als würde sich die Geschichte im Kreis drehen.“

Er sieht daher alle Demokraten aufgefordert, sich dem grassierenden Antisemitismus deutlich entgegenzustellen und Bedingungen dafür zu schaffen, dass Juden sich 85 Jahre nach der Reichskristallnacht bei uns sicher fühlen können. „Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Zeichen der Solidarität zu setzen oder sich in einer anderen Form gegen das Schüren von Hass und Gewalt zu engagieren.“