Am 9.11.: Stolpersteine zum Gedenken putzen

(02.09.2018)  Vor 80 Jahren, am 9.11.1938, organisierte und lenkte das nationalsozialistische Regime im gesamten Deutschen Reich Gewaltmaßnahmen gegen Juden. In der sogenannten Reichspogromnacht (auch "Reichskristallnacht") griffen Angehörige vom Schutzstaffel (SS), eine Art Polizeidienst innerhalb der NSDAP, und Sturmabteillung (SA), die paramilitärische Kampforganisation der NSDAP, jüdische Geschäfte, Wohnungen, Schulen, Synagogen und Mitmenschen an. Sie zerstörten jüdische Einrichtungen, legten Feuer, plünderten, verletzten, folterten und töteten.

Insgesamt wurden in den Tagen um den 9.11.1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in Massenvernichtung und Holocaust mündete. (Quelle: Wikipedia)

Gedenken in Hohen Neuendorf

In Gedenken an die Reichspogromnacht und insbesondere die (recherchierten) Hohen Neuendorfer Juden, die von den Nazis gedemütigt, enteignet, angegriffen, deportiert und getötet wurden, laden die Mitglieder vom Geschichtskreis und der AG Brot und Salz im Kulturkreis auch in diesem Jahr dazu ein, die in Hohen Neuendorf verlegten sieben Stolpersteine zu putzen:

14:00 Uhr: Borgsdorf, Fasanenweg 9 (Stolperstein für Curt Eckstein)
15:00 Uhr: Hohen Neuendorf, Erdmannstraße 4 (Stolperstein für Hermann Jacks)
15.30 Uhr: Hohen Neuendorf, Am Damaschkeplatz (Stolpersteine für Emma, Elfriede und Dr. Hugo Rosenthal)
16:00 Uhr: Hohen Neuendorf, Birkenwerderstraße 4 (Stolpersteine für Ernstine und Georg Jacks)

16.30 Uhr: Zusammenkunft in der Geschichtswerkstatt im Kulturkreis Hohen Neuendorf e.V., Karl-Marx-Straße 24

Herzlich eingeladen sind alle, die das Bedürfnis haben, an diesem Tage der Opfer zu gedenken und ein Zeichen gegen Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit und für ein friedliches Zusammenleben setzen wollen.