„Alte Wunden halten die Erinnerung wach“

Gedenken

(22. April 2021)

Am 8. Mai 1945 unterzeichnete die Wehrmacht in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation und beendete damit alle deutschen Kampfhandlungen im Rahmen des Zweiten Weltkriegs gegenüber den Alliierten. Bereits am 22. April 1945 befreiten Soldaten der polnischen sowie der sowjetischen Armee Hohen Neuendorf, das damals noch ein kleiner Ort war. Das historische Ereignis, das sich in diesem Jahr zum 76. Mal jährte, nahmen Bürgermeister Steffen Apelt sowie der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Dr. Raimund Weiland, zum Anlass, um mit einer Kranzniederlegung am sowjetischen sowie am polnischen Ehrenmal der getöteten und gefallenen Soldaten der Befreiungsarmeen zu gedenken.

„Die Ereignisse mögen zwar Jahrzehnte her sein und es heißt, die Zeit heilt alle Wunden“, so Apelt. „Aber es gibt auch Wunden, die einen wichtigen Zweck erfüllen, denn sie halten unsere Erinnerung wach. Indem wir uns bewusstmachen, welche Opfer die polnischen und sowjetischen Soldaten brachten und welches Leid sie ertragen mussten, können wir Dankbarkeit empfinden für unsere heutigen Freiheiten und den Frieden, die wir häufig für allzu selbstverständlich halten.“ Apelt dankte zudem allen, die sich aktiv für Völkerverständigung engagieren, wie die Städtepartnerschafts-AGs.

Die Bedeutung von Austausch und Dialog hob auch Dr. Raimund Weiland hervor. Denn auch die Nachfahren der Kriegsopfer seien noch immer mit dem Schicksal ihrer Verwandten verbunden. Darüber hinaus kehren Phänomene wie der Antisemitismus ständig wieder und müssten deshalb immer wieder neu angegangen werden.

Ursula Krzeszowski, die als Vorsitzende der Städtepartnerschafts-AG mit der polnischen Stadt Janów Podlaski am Gedenken teilnahm, sieht weiterhin die große Verantwortung bei älteren Menschen, die jüngere Generation über vergangene Ereignisse aufzuklären und sie für den Dialog mit Osteuropa zu begeistern.