Rote Schule

Die Rote Schule zählt zu den ältesten Gebäuden Hohen Neuendorfs. Die im Jahr 1889 gebaute Schule war bereits zehn Jahre nach ihrer Errichtung zu klein. Der Ort wuchs durch den Bau der Nordbahn derart rasant, so dass die Gemeinde 1899 entschied, einen Neubau auf dem Gelände an der Berliner Straße zu errichten. Mit der Ausführung des Schulneubaus, welcher am 12. August 1901 begann, beauftragte die Gemeindevertretung Herrn Albert Lehmann aus Hohen Neuendorf. Am 3. April 1902 konnte bereits die Einweihung bei Kuchen und Schokolade gefeiert werden. Doch bereits 1907 bestand erneut ein Raummangel. Der Schulerweiterungsbau wurde 1911 nach den Plänen von Albert Gottheiner errichtet, welcher ebenfalls der Konstrukteur des hiesigen Wahrzeichens des Wasserturmes ist. 

Dem seit 1910 amtierenden Schularzt Dr. Rosenthal wurde 1919 ein Zahnarzt zur Seite gestellt. Bei der jährlichen Untersuchung der Kinder stellte Dr. Rosenthal fest, dass eine Vielzahl der Schüler durch die Kriegsauswirkungen und die Folgen der Inflation unterernährt waren. Der Schulleiter stellte bei der Gemeindevertretung einen Antrag, für diese Kinder eine Schulspeisung einzuführen, was im April 1920 geschah.

Ab dem Schuljahr 1956/57 unterrichtete man in der Roten Schule Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse. 

Mit dem Aufbau der Polytechnischen Oberschulen 1959 kamen neue Fächer hinzu. Lehrer mussten eingestellt, neue Lehrmaterialien angeschafft werden. In der Roten Schule unterrichtete man nur noch die Mittel- und Oberstufe (Klassen 5 bis 10). Die Schüler der Unterstufe (Klassen 1 bis 4) besuchten die „Weiße Schule“. Die Kinder aus der Niederheide besuchten die Rote Schule erst ab der 7. Klasse. Die Schüler der 1. bis 6. Klasse besuchten eine Schule in der Niederheide.

Trotz dieser permanenten Raumnot fand ein reges außerschulisches Leben statt. So wurde bereits 1958 der noch heute bestehende Fanfarenzug gegründet. Weitere Arbeitsgemeinschaften (AG) waren zum Beispiel die AG „Junge Sanitäter“ und „Junge Segler“.

Erst mit dem Neubau zwei weiterer Schulen von 1982 bis 1984 verbesserte sich die Schulsituation deutlich. Jetzt besaß Hohen Neuendorf drei Schulen.

Von 1991 bis zum Juli 1994 war die Rote Schule ein Gymnasium. In dieser Zeit begann die Rekonstruktion des Gebäudes. Bei der Untersuchung der einzelnen Farbschichten an den Fenstern stellte sich heraus, dass sie einstmals blau gestrichen waren. So erhielten sie bei der Rekonstruktion auch wieder einen blauen Anstrich. Im Frühjahr des Jahres 1995 setzte man die Schule auf die Denkmalliste des Landkreises Oberhavel. Ein Jahr später erhielt sie ihr neues Dach.

Als Nebengebäude konnte der Schule 2007/08 ein moderner zweckmäßiger Speisesaal übergeben werden. Weitere Verbesserungen nahm man mit der Erneuerung der Turnhalle, der Sanierung der sanitären Anlagen sowie der Umkleideräume vor. Sie entsprechen jetzt dem heutigen Standard, so dass die Halle auch von Vereinen der Stadt genutzt werden kann.

Heutzutage beherbergt das Gebäude die Dr. Hugo Rosenthal Oberschule, einer gesundheits- und berufsorientierte Oberschule. 

  • Berliner Str. 41
  • 16540 Hohen Neuendorf