Berliner Bibliotheken im Nationalsozialismus

(02.05.2019)  Anlässlich des Jahrestags der Bücherverbrennung präsentieren der Kulturkreis Hohen Neuendorf, der Verein Nordbahngemeinden mit Courage und die Stadt Hohen Neuendorf am Freitag, den 10. Mai die Sonderausstellung „Berliner Bibliotheken im Nationalsozialismus“ im Rathaus.

Erarbeitet wurde die Ausstellung von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin aus Anlass des 85. Jahrestages der Bücherverbrennung im vergangenen Jahr.

Ausstellung stellt und beantwortet Fragen

Die Ausstellung nimmt sieben ganz unterschiedliche Berliner Bibliotheken in den Blick und geht folgenden Fragen nach: Welche Sammlungen wurden von den Nationalsozialisten zerschlagen, welche Einrichtungen geschlossen? Was geschah mit verbotener Literatur in Volksbüchereien und wie ging man in wissenschaftlichen Bibliotheken damit um? Welche Wege nahm das Raubgut von Verfolgten, wer hat davon profitiert? Auch die Ausgrenzung von Nutzerinnen und Nutzern sowie die Entlassung und Diskriminierung von Bibliothekspersonal kommen zur Sprache.

AG Brot und Salz holt Ausstellung ins Rathaus

„Uns beeindruckt diese Ausstellung, weil sie die Verantwortung eines jeden Einzelnen, in diesem Fall die der Bibliothekare und Literaturfreunde, herausstellt“, begründet Andreas Schuckert von der AG Brot und Salz ein Motiv, genau diese Ausstellung nach Hohen Neuendorf zu holen. Er begrüßte es, wenn sich auch Jugendliche mit der Ausstellung beschäftigen würde, denn: „Die Verteidigung der Vielfalt von Literatur, Kunst und Kultur stehen immer wieder auf der Tagesordnung.“

Die Vernissage beginnt um 16:30 Uhr. Neben einer Einführung durch Monika Sommerer, Mitarbeiterin des Hauses der Wannsee-Konferenz und Mitinitiatorin der Ausstellung, ist auch ein Auftritt der Gruppe „Manifest“ mit Klezmer-Musik geplant. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 31.5.2019 zu den Öffnungszeiten der Verwaltung zu sehen.

Lesung zum Tag der Bücherverbrennung am 3. Mai

Eine Woche vorher lädt die AG Buchzeit im Kulturkreis zu einer Lesung ein, mit der an die verheerenden Folgen der Bücherverbrennung in Berlin am 10. Mai 1933 erinnert werden soll. Dieses Mal wurden deutschsprachige Schriftsteller ausgewählt, die aus osteuropäischen Ländern stammten: Mascha Kaleko, Joseph Roth, Franz Kafka und Alex Wedding.

In Anlehnung an das gleichnamige Gedicht von Mascha Kaleko lautet der Titel der Veranstaltung "Gewisse Nächte". Los geht es am Freitag, den 3. Mai um 19 Uhr im Café Kunst und Filterkaffee, Schönfließer Straße 13 in Hohen Neuendorf. Der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird um telefonische Voranmeldung im Café unter (03303) 5985725 gebeten.