Erster bildender Künstler in Ehrenbuch eingetragen

Dieter Gleffe anlässlich seines 80. Geburtstags gewürdigt

(26.07.2018)  Seit dem Umzug von Berlin nach Hohen Neuendorf im Jahr 1969 malt Dieter Gleffe Ansichten seiner neuen Heimat und dokumentiert damit die Zeitgeschichte der Stadt. Seine Bilder nutzte die Verwaltung häufig als Gastgeschenke für in- und ausländische Gäste. Durch Ausstellungen in der Region machte sich Dieter Gleffe, der mit Vorliebe Landschaften abbildet, auch außerhalb der Stadt einen Namen als Repräsentant der Hohen Neuendorfer Kunst- und Kulturszene. Aktuell zeigt er, anlässlich seines 80. Geburtstags, seine fünfte Ausstellung im Hohen Neuendorfer Rathaus. Nicht zuletzt gestaltete Dieter Gleffe grafische Arbeiten für die Stadt, so auch die Werbung zur 650-Jahrfeier Hohen Neuendorfs oder die Wappen von Stolpe, Borgsdorf und Bergfelde.

In Würdigung seines künstlerischen Schaffens für die Stadt Hohen Neuendorf und darüber hinaus hat sich der Zeichner, Grafiker, Maler und Fotograf am 25. Juli in das Ehrenbuch der Stadt eingetragen.

„Unheimlich überrascht“ war der Künstler, als er um den Eintrag gebeten wurde. „Ich habe lange gegrübelt, warum ausgerechnet ich gefragt wurde“, so Gleffe. Für den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Dr. Raimund Weiland hingegen war die Sache klar. „Ich habe gedacht, warum haben wir das nicht schon viel eher getan.“ Und Bürgermeister Steffen Apelt ergänzt: „Die Satzung gibt es her.“ Denn als Persönlichkeit, die sich durch hervorragende Leistungen bleibende Verdienste um das Ansehen und die Entwicklung der Stadt erworben hat und deren historisches Andenken es zu würdigen gilt, erfüllt Dieter Gleffe gleich zwei der sieben Kriterien, die die Ehrensatzung der Stadt für einen Eintrag ins Ehrenbuch definiert.

Auch gemeinschaftliche Kunstaktionen aus der Region unterstützte Dieter Gleffe aus fester Überzeugung. Sowohl an der Künstlergruppe „Temporäre Galerie Birkenwerder“, die 2009 in einem leerstehenden Supermarktgebäude in Birkenwerder mit einer gemeinsamen Ausstellung auf sich aufmerksam machte, als auch an der Kunstmeile in und um den Hohen Neuendorfer S-Bahnhof 2013, beteiligte sich Dieter Gleffe maßgeblich.

Dabei wollte Gleffe eigentlich Bühnenbildner werden. Als das nicht klappte, studierte er Gebrauchsgrafik (heute: Grafikdesign), war anschließend als Dozent an der Fachschule für Angewandte Kunst in Berlin-Schönweide tätig und gestaltete nebenher zahlreiche Grafikarbeiten für bedeutende sportliche und kulturelle Veranstaltungen in der DDR, die damals als Sammlerstücke sehr begehrt waren.

Als erster bildender Künstler ist Dieter Gleffe nun im Ehrenbuch der Stadt Hohen Neuendorf zu finden. Dabei betont der Maler, dessen aktuelle Ausstellung noch bis zum 16. August im Rathaus zu sehen ist, auch die wesentliche Bedeutung seiner Ehefrau und ersten Kritikerin Ursula für das Schaffen seiner Werke.

„Mit dem Eintrag von Dieter Gleffe tragen wir dem Umstand Rechnung, dass Hohen Neuendorf nicht nur eine Stadt des Sports oder der Bienen ist, sondern auch viele Künstler hat, die aufgrund ihres fehlenden institutionellen Rahmens und ihrer Heterogenität leider einen schweren Stand haben“, so Weiland. Er verriet allerdings die begründete Hoffnung, dass es bald einen neuen Anlauf zur Gründung einer organisierten Künstlergruppe in Hohen Neuendorf geben könnte.