Jugendliche bauen sich eine Schutzhütte

Jugendliche bauen sich eine Schutzhütte

(24. Mai 2022)

Jugendliche aus Hohen Neuendorf haben gegenüber der Stadt den Wunsch geäußert, dass es mehr Orte geben sollte, an denen sie sich in ihrer Freizeit treffen können. Die Streetworker Andreas Witt und Steven Blank haben gemeinsam mit den Jugendlichen abgemacht, mehrere Schutzhütten mit Überdachung und Sitzmöglichkeiten im Stadtgebiet zu errichten. Die erste Hütte bauen Jugendliche aktuell in einem Waldstück nahe des Kinder- und Jugendzentrums Wasserwerk auf.

Noch haben die etwa zwölf Jugendlichen, die beim Aufbau der Hütte aktiv mithelfen, einige Arbeitsschritte vor sich. Denn die Hütte wird zwar von der Stadt finanziert, die Schülerinnen und Schüler errichten sie jedoch in Eigenregie. Den Waldboden haben sie dafür bereits gemeinschaftlich bereinigt, aktuell machen sie die Holzbretter des Fertigbausatzes witterungsfest. Spätestens zum Start der Sommerferien soll die Schutzhütte mit einer Fläche von vier mal vier Metern aber stehen und der Clique einen neuen geselligen Treffpunkt bieten. „Hier können wir einen Rückzugsort ganz für uns allein haben und wissen, dass sich hier niemand durch uns gestört fühlt“, sagt Louis über die Motivation der Gruppe für den Bau der Hütte. Sein Freund Anton B. ergänzt: „Außerdem wollen wir uns hier immer am Sonntag treffen, wenn das Wasserwerk geschlossen ist.“

Weitere Schutzhütten in Planung

„Wir haben die Kritik, dass es zu wenig Angebote für Jugendliche in Hohen Neuendorf gibt, vernommen und machen mit den Schutzhütten einen ersten Aufschlag“, so Bürgermeister Steffen Apelt zu dem Streetwork-Projekt. Noch drei weitere Hütten sollen deshalb in diesem Jahr an dezentralen Orten im Stadtgebiet entstehen: am Wasserturmpark, am Borgsdorfer Börnersee und am Spielplatz in der Lehnitzstraße Bergfelde. Da sie vollständig öffentlich zugänglich sind, werden diese jedoch von Fachfirmen aufgebaut. Die Stadt stellt in diesem Jahr 20.000 Euro für den Aufbau zur Verfügung.

Streetworker Andreas Witt weiß um die Wichtigkeit von solchen Rückzugsorten für Jugendliche. Das habe man bereits vor einigen Jahren festgestellt, als Jugendliche Baumhäuser an den Rotpfuhlen errichteten. „Uns wurde klar, dass junge Menschen solche Orte brauchen, wo sie gewissermaßen selbstverwaltet die Regeln aufstellen und sich nicht unter ständiger Beobachtung fühlen. Daher haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, mehrere Schutzhütten an dezentralen Orten aufzustellen, wo sich niemand gestört fühlt.“ Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass der Party-Tourismus am Rathaus-Platz zurückgeht.