Paul bleibt ungeschlagen – Jackpot: 2.000 Euro

Kandidat aus Liebenwalde unterliegt in spannendem Wettbewerb

(10.10.2016)  "Lehrer gegen Lehrer" hieß es in der dritten Ausgabe von "Wer besiegt Paul", die am 8. Oktober in der mit 800 Zuschauern voll besetzten Stadthalle stattfand. Michael Fiedler (28) aus Liebenwalde, Sportlehrer am Oberstufenzentrum in Oranienburg, setzte sich sowohl im Publikumsvoting als auch im Auswahlspiel gegen drei weitere mögliche Kandidaten durch, die Mathelehrer und Show-Namensgeber Paul Aurin (26) im Duell um den Jackpot von 1.500 Euro herausforderten.

Neben Fiedler hatten es Jürgen Liebezeit aus Berlin (51, Zeitungsredakteur in Oranienburg), Lucas Schemenz aus Borgsdorf (16, Schüler am Marie-Curie-Gymnasium) und Moritz Kownatzki aus Berlin (23, Student) in die Vorauswahl von "Deutschlands größter ehrenamtlicher Gameshow" geschafft. Durch den Abend führte wie in den Vorjahren ein souveräner Fabian Lindemann als Moderator.

Mit einem guten Auftakt konnte Michael Fiedler die ersten beiden Spiele, das Zerkleinern von Pappkartons und die Komposita-Bildung in einer Internetsuchmaschine, für sich entscheiden. Doch dann fand Paul ins Spiel und holte, wenn auch oftmals knapp, die nächsten Runden: Filmeraten, TicTacToe mit Bällen, Schätzen und das beliebte Wissensquiz mit Quizmaster Rüdiger Becker. Zu den Highlights gehörte das Außenspiel "Orbing" auf dem Sportplatz, bei dem die Wettstreiter in zwei große aufgepumpte Bälle kletterten, um den jeweils anderen einzuholen. Es wäre erstaunlich gewesen, wenn sich Sportlehrer Michael das körperlich anspruchsvolle Spiel aus der Hand hätte nehmen lassen. So stand es nach der siebenten Runde 25 zu 29 Punkte für Paul.

Keine Chance hingegen hatte Michael beim Logo-Quiz; die von den Kandidaten gesetzten 16 Punkte gingen an Paul. Beim Spiel "Die Scheibe", bei der Holzklötze auf einer schwebenden Scheibe so platziert werden mussten, dass sie nicht herunterfallen, kam die Frage auf, ob Paul einen anderen Klotz kurz berührt habe. In diesem Fall wären die 12 Punkte wohl an Michael gegangen. Doch die Frage wurde verneint, so dass es nun 25 zu 57 Punkte für Paul stand. Weitere 9 Punkte konnte Paul im Folgespiel "Wann war was?" holen. Mit einer ausgefeilten Standtechnik, die im Publikum für viel Gelächter und Applaus sorgte, gewann wiederum Michael das "Kartenwerfen" und 24 Punkte. Nun stand es 49 zu 66 Punkte.

Für abwechslungsreiche Unterbrechungen der Spiele sorgten im Laufe der über vierstündigen Show verschiedene musikalische Auftritte: Lea Czychy und Eric Dubs sangen den Hit "Valery" von Amy Winehouse. Die Lehrerband "K07" vom Marie-Curie-Gymnasium rockte auch in diesem Jahr die Bühne. Und die WBP-Teammitglieder Dario Sonnenburg und Marc Nitzsche sprangen kurzerhand mit einem Saxofon-Talkbox-Mix für einen kurzfristig ausgefallenen Music Act ein.

Leider führte ein technischer Ausfall im Spiel "Reaktion" für eine Trübung der bis dahin heiteren Stimmung. Es musste abgebrochen werden. Da Kandidat Michael zum Zeitpunkt des Abbruchs führte und kein Ersatzspiel zur Verfügung stand, entschied die Spielleitung unter Rücksprache mit dem Notar, die 24 Punkte Michael zuzuteilen. Im Gegenzug wurde die Punktezuteilung aus dem Scheibe-Spiel für Paul bestätigt, obwohl eine Videoprüfung in der Zwischenzeit ergeben hatte, dass Paul einen Holzklotz tatsächlich minimal berührt hatte.

Die Spiele 13 und 14, "Was fehlt" und "Ich packe meinen Koffer", entschied Paul mit insgesamt 33 Punkten wiederum für sich. Hätte Michael die 12 Punkte aus dem Scheibe-Spiel erhalten, hätte das letzte Spiel beim Punktestand von 85 zu 87 die Entscheidung bringen müssen. So wurde Paul bereits nach Spiel 14 um kurz nach Mitternacht zum Sieger gekürt. Angesichts der unglaublichen Arbeit des 50-köpfigen, ehrenamtlich arbeitenden WBP-Teams aus vorwiegend jungen Leuten und der schwierigen Entscheidungen, die getroffen werden mussten, ging dieses Ergebnis letztlich in Ordnung. Michael Fiedler erwies sich nicht nur als würdiger Gegner, sondern auch als sportlicher Verlierer und gratulierte Paul zum Sieg. Damit steigt der Jackpot im nächsten Jahr auf 2.000 Euro.

Ein Jahr lang hatte das Team die aufwändige Show vorbereitet, allein eine Woche dauerte der Aufbau der Bühne in der Stadthalle. Die Kosten betrugen 11.000 Euro, wovon ein Teil durch die Eintrittsgelder, ein anderer Teil durch Sponsoren und Zuschüsse teilgedeckt wurde. Als offizieller Veranstalter tritt nunmehr der von Paul Aurin, Finn Haag und weiteren Mitstreitern neu gegründete Hohen Neuendorfer Verein Hyperion e.V. auf.