Neue Konzeption für Spielplätze in Hohen Neuendorf

Bürger können vom 1.9. bis 14.10. Anregungen geben

(28.07.2016)  Die Stadt Hohen Neuendorf ist mit Spielplätzen unterversorgt. Dem Bedarf an insgesamt rund 35.000 Quadratmetern Spielfläche stehen 14.000 Quadratmeter vorhandener Flächen gegenüber. Borgsdorf ist mit fast 70 Prozent relativ gut versorgt, Bergfelde folgt mit 61 Prozent, Stolpe weist einen Anteil von 44 Prozent auf. Im Stadtteil Hohen Neuendorf gibt es mit nur einem Drittel den größten Bedarf. Das stellt das Spielplatzentwicklungskonzept fest, das ab dem 1.9. bis zum 14.10. im Bauamt, Oranienburger Straße 44 zur öffentlichen Einsicht- und Stellungnahme ausliegt.

Bürger sollen Anregungen zu Spielplätzen in Hohen Neuendorf geben

"Obwohl es kein förmliches Planverfahren ist, möchten wir die Bürgerschaft intensiv an der Planung beteiligen", betont Bürgermeister Steffen Apelt, der aus den Vorschlägen des Bürgerhaushaltes und Gesprächen mit Bürgern weiß, wie wichtig das Thema für die Stadt ist. Bauamtsleiter Michael Oleck befürchtet jedoch eher, dass mehr Bürger begründen werden, warum ausgerechnet in ihrer Straße nun wirklich kein Spielplatz vorhanden sein kann. "In den letzten Jahren ist es uns immerhin gelungen, den Anteil der Spielplätze in Hohen Neuendorf von 15 auf 33 Prozent zu erhöhen", skizziert Michael Oleck die Ausgangslage.

Weg von kleinen einfachen Spielplätzen hin zu Plätzen mit hoher Qualität

Mit Projektleiter Kai-Uwe John hat Bauamtsleiter Oleck viel über Spielplätze und ihre Qualität diskutiert. Zwar gibt es schon gute Beispiele gelungener Spielplätze, wie dem in der Bergfelder Lehnitzstraße, an der Borgsdorfer Meile oder der Jägerstraße in Hohen Neuendorf. "Wir wollen aber weg vom Gießkannenprinzip, kleine, einfach gestaltete Spielplätze anzulegen, sondern Spielplätze mit hoher Qualität entwickeln, auf denen man sich gerne trifft. Das wird nicht preiswert zu haben sein", beschreibt Michael Oleck die Perspektive.

Das Konzept zeigt überwiegend Ist-Analyse und Bedarfe, noch nicht, wo welches Spielgerät stehen könnte. Interessierte können das Spielplatzentwicklungskonzept bereits auf der Homepage der Stadt unter "Bauen & Wirtschaft" - "Stadtplanung" - "Entwicklungskonzepte" abrufen.

Meilenstein Kistenplatz

Ein weiterer Schritt in Richtung Begegnungsorte für alle Generationen wird mit der Entwicklung des "Kistenplatzes" in der Berliner Straße beim Kreisverkehr am "Märchenhaus"/Hainweg in Hohen Neuendorf sichtbar. Die Baugenehmigung liegt vor, im Oktober soll Baubeginn sein, mit der Fertigstellung wird im April 2017 gerechnet. Die Fachleute haben Kosten in Höhe von 550.000 Euro eingeplant.

Auch hier wurden die zukünftigen Nutzer bei den Planungen umfänglich beteiligt: Jugendliche arbeiteten für das 4.000 Quadratmeter große Areal eine BMX-Strecke aus (Foto unten). Die Senioren der angrenzenden ASB-Wohnanlage wünschten sich Fitness-, Motorik- und Bewegungselemente sowie eine Boulebahn. Pflanzungen und Wegeführungen werden für eine angenehme Aufenthaltsqualität sorgen. "Kleinkindelemente fehlen an dieser Stelle in unmittelbarer Nähe zu Kreisverkehr und B96 ganz bewusst", führt Kai-Uwe John aus. "Das wird ein Jugend- und Erwachsenenplatz."

Seinen Namen soll der Platz übrigens bekommen haben, weil die Firma Therapie- und Rehabilitationstechnik (TUR) dort Verpackungskisten lagerte. Möglich wäre aber auch der Ursprung durch Bierkästen, die der Bewirtschaftung einer Kegelbahn und Biergarten gedient hätten, weiß der Volksmund.