Bild von Borgsdorfer Asylunterkunft gemacht

Landkreis lud Anwohner und Interessierte zum Tag der offenen Tür ein

(10.02.2017)  Mehrere hundert Besucher nutzten am 9. Februar die vom Landkreis gebotene Möglichkeit, einen Blick in die nunmehr fertig gestellte Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Borgsdorf zu werfen. Neugierig liefen sie über die Flure des zweigeschossigen Containerbaus, warfen einen Blick in die einzelnen Zimmer und kamen mit den Vertretern von Landkreis und Stadt ins Gespräch.

Ausstattung entspricht Mindeststandards

Die Ausstattung entspricht dabei den Mindeststandards, die das Land Brandenburg vorgibt. Die meisten der Räume sind für zwei Personen ausgelegt: 12 Quadratmeter groß, zwei Betten, zwei Schränke, zwei Stühle, ein Tisch. Die schmalen Zimmer sind abschließbar, für ein bisschen Privatsphäre. Vereinzelt gibt es Vier-Bett-Zimmer. Die Duschen, eine für Männer, eine für Frauen pro Flur, beinhalten Waschbecken und zwei abschließbare Nasszellen. Im Wäscheraum stehen drei Industriewaschmaschinen und zwei Trockner, der Raum zum Trocknen der Wäsche befindet sich gegenüber.
Besonderheiten weist die Gemeinschaftsküche auf: Die Induktionskochplatten der drei Backöfen besitzen eine Zeitschaltuhr. Nach 15 Minuten geht der Herd aus und muss manuell wieder angestellt werden. Beides dient dem Brandschutz, wenn vergessen wird, das Gerät auszuschalten oder das Essen vom Herd zu nehmen. Neben dem Herd befinden sich Schließfächer für Lebensmittel. Die Kühlschränke befinden sich auf den Zimmern, um Streitigkeiten zu vermeiden. Im Zimmer wird auch gegessen.

Verwaltungsgebäude mit Gemeinschaftsräumen und Kinderbereich

Drei der vier Container in der Margeritenstraße sind reine Wohngebäude für jeweils bis zu 54 Personen. Das vierte Gebäude dient als Verwaltungstrakt. Neben Wohnräumen für bis zu 34 Personen befinden sich hier auch Gemeinschafts-, Aufenthaltsräume und ein Bereich für Kinder. Der Außenbereich ist derzeit noch Baustelle und soll in den nächsten Monaten hergerichtet werden. Drei Dutzend Kameras und zwei Wachschützer vor Ort sorgen für Sicherheit auf dem Gelände. Regelmäßig wird sich Natalia Romanov, Sozialarbeiterin beim Landkreis, vor Ort nach den Problemen und Bedürfnissen der Bewohner erkundigen. Für die Stadt Hohen Neuendorf kümmert sich Flüchtlingskoordinatorin Maria Arndt um Fragen und Probleme rund um die Integration der Neubürger.

Integration und Kontakt für friedliches Zusammenleben

Noch ist allerdings unklar, wann genau die ersten Asylbewerber einziehen werden. Nach letzter Aussage könnte es Anfang März soweit sein. Bereits in den Startlöchern stehen die Mitglieder der Willkommensinitiativen. Auch die benachbarte Grundschule ist auf mögliche Flüchtlingskinder eingestellt. Die Borgsdorfer Bibliothek hat ein Starterpaket geschnürt mit Bilder- und Übersetzungsbüchern zum Erlernen der deutschen Sprache. Auch der nahe Fußballplatz bietet sich für die Integration an. Welche Maßnahmen noch möglich sind, zeigt das vor wenigen Tagen veröffentlichte Integrationskonzept der Stadt auf. Mit dem gestrigen Tag der offenen Tür hat der Landkreis dazu beigetragen, dass sich insbesondere die direkten Anwohner der Gemeinschaftsunterkunft ein Bild von der Wohn- und Lebenssituation ihrer neuen Nachbarn machen konnten. Und vielleicht hat sich der ein oder andere sogar entschlossen, den Neuankömmlingen den Start in ihr neues Umfeld durch ein Wort oder eine Geste des Willkommens zu erleichtern.